Ein Versuch, die Reise zu beschreiben...aber kann man Irland wirklich beschreiben???

  • Der erste Tag...

Also wirklich...um 3 Uhr morgens aufstehen, um mit dem Zug zum Hamburger Flughafen zu fahren, um von dort aus dann nach Dublin zu fliegen, ist schon hart...aber das härteste kam dann noch...so nach und nach, bis wir dann in Dingle ankamen und das erste Guinness vor uns stehen hatten. Und da heißt es eigentlich, "der Weg ist das Ziel"! Das stimmt irgendwie sogar...aber mit nur 2 Stunden Schlaf?

Am Bielefelder Hauptbahnhof lief es gut und der Zug fuhr pünktlich um 4:24 Uhr ab. In Hannover war ein Umstieg geplant, aber wie es manchmal bei der Bahn so ist, erwartete uns die Ankündigung, dass der Zug zum Flughafen Hamburg 1 Stunde Verspätung hat. Blöd, wenn die früheste Bahnverbindung zum Flughafen sowieso nur 2 Stunden Zeit lässt und ein nicht so angenehmes Gefühl, wenn die Panik, den Flug zu verpassen, so langsam in einem hoch kriecht...
Aber...alles ging gut! Der Zug kam "pünktlich" eine Stunde zu spät und wir konnten auf dem Flughafen durchmarschieren. Da ich am Vorabend schon online eingecheckt hatte, konnten die Koffer gleich beim Baggage drop off Schalter abgegeben werden und wir konnten gleich weiter zum Sicherheitscheck.
Wusstet Ihr, dass, wenn man ein Brillenputztuch (ein abgepacktes) in der Hemdtasche hat, der Scanner anfängt zu piepen? Ich weiß es jetzt !
Mein Bekannter, Andreas, mit dem ich dieses Mal unterwegs war, hatte so eins in der Brusttasche und es dauerte eine Weile, bis klar wurde, dass das Gerät darauf reagierte.
Aber nachdem auch das geklärt war, war alles gut und wir konnten weiter gehen. Da wir doch recht spät am Flughafen ankamen, sind wir lieber gleich los zum Gate, was auch gut war...denn es befand sich gefühlte 3 Kilometer entfernt. Als wir dort ankamen, lief das Boarding schon und wir hatten keine Wartezeit.


Für einen Fluganfänger (und Irlandanfänger) ist so eine Aktion ganz schön aufregend...und so hatte ich ein fast 2 Meter großes "Nervenbündel" neben mir sitzen . Aber nachdem der Start überstanden war, stellte auch er fest, dass Fliegen eigentlich, wenn man erst mal in der Luft ist, ganz schön langweilig ist. Aber man kann sich ja mit den Gedanken an das tolle Irland beschäftigen...wenn man nicht eigentlich viel zu müde ist.

Nach 2 Stunden war der Flug überstanden, die Koffer kamen auch sehr schnell und wir konnten uns auf den Weg zum Mietwagenverleih machen. Da ich schon sehr oft in Irland war, mussten wir gar nicht lange suchen und die Übergabe der Papiere funktionierte ruck zuck.
Der Shuttlebus stand schon bereit und der Mietwagen wurde uns übergeben.

Der Wagen war eine echte Enttäuschung! Ein doch recht altes Schätzchen mit fast 90.000 km auf dem Buckel und kein USB-Anschluss für einen Stick mit Musik drauf! Das hatte ich die letzten Jahre IMMER gehabt.
Das gefiel mir gar nicht! Also...erst einmal rein ins Büro der Autovermietung und die "silly question" gestellt, ob es nicht einen Wagen mit USB gäbe ...hatte diese gleich als "silly question" gestellt. Der nette Ire fand das aber wohl gar nicht so silly, meinte, er wolle mal schauen, was noch so da sei, drehte sich um und schaute die vorbereiteten Umschläge mit Papieren und Schlüsseln an. Er forderte mich auf mitzukommen und brachte mich zu einem fast neuen Wagen, der gerade mal 1000 km runter hatte und über allen Zipp und Zapp verfügte! ...auch über eine Klimaanlage, was uns erstaunlicherweise tatsächlich zugute kam! Wer hätte das gedacht !

Mittlerweile war es 12.30 Uhr irischer Zeit und wir machten uns auf den Weg nach Dingle. Einmal quer durch Irland, nachdem die Nacht mehr als kurz war...puh, das war ein bisschen mühsam...besonders weil die erste Strecke nur über Autobahn führte und entsprechend langweilig und ermüdend war.

Doch auch die längste Autobahn ist irgendwann zu Ende und hinter Limerick war es dann so weit...endlich!!!

Als wir durch Adare kamen, musste ich unbedingt eine Pause machen. Wunderschöne Cottages gab es dort zu sehen.

Und die Augustinian Abbey war auch ganz nett. So richtig genießen konnte ich es, so müde wie ich war, nicht wirklich. Aber ein paar Fotos machen und ein bisschen bewegen, das musste sein.

Da wir noch ein paar Kilometer vor uns hatten, hielten wir uns dann nicht allzu lange auf und fuhren bald weiter.
Endlich waren wir in "meinem Irland" angekommen. Die Landschaft und auch die Straßen waren viel abwechslungsreicher und spannender. Die nächsten Kilometer vergingen wie im Flug...trotz Müdigkeit.
Bei Tralee war dann auch endlich der Atlantik zu sehen...ich war glücklich...wusste zwar nicht, wie ich die Augen aufhalten sollte...aber ich war glücklich!

Der Höhepunkt der ganzen Fahrerei war dann die Fahrt über den Connor Pass! Ich hatte richtig Spaß dort zu fahren...mein Bekannter fast einen Herzstillstand und beschloss, dass er doch lieber nicht fahren möchte ! Konnte ich gar nicht verstehen!

Oben angekommen sind wir (natürlich) aus dem Auto ausgestiegen. Was für ein Sturm...der Wind riss uns fast die Füße weg...die Kamera konnte man kaum halten! Ein bisschen Nieselregen setzte auch ein, so dass wir uns nicht allzu lange aufhielten.

Das Ziel, Dingle, lag ja nun auch in sichtbarer Entfernung und damit auch die Aussicht auf etwas leckeres zu essen und ein kaltes Guinness.

Das gebuchte B&B (Barr Na Sraide Inn) fanden wir problemlos. Schnell die Koffer in die Zimmer gebracht und raus zum Hafen. Lange haben wir uns dort nicht aufgehalten, das Essen und vor allem das Guinness riefen unüberhörbar.
Im John Benny's fanden wir all das vor...und noch mehr! Gerade waren wir mit Essen fertig, begann die Musik. Wir entschieden, einfach noch ein wenig zu bleiben.

Bevor es dann ins Bett ging, führte unser Weg doch noch einmal zum Hafen. Ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, ein paar Nachtaufnahmen dort zu machen .

Als ich endlich im Bett lag, war ich sooo müde. Ich glaube, mein Kopf lag noch nicht auf dem Kissen, da schlief ich auch schon!

 

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